Glossar



Aderhaut

Gewebsschicht zwischen der Netzhaut (Retina) und der Lederhaut (Sklera). Sie besteht hauptsächlich aus Blutgefässen und dient der Ernährung und Sauerstoffversorgung der Netzhaut.

Aderhautmelanom

Wenn auch sehr selten, ist das Aderhautmelanom der häufigste primäre Tumor des Auges. Im AugenCentrum Zytglogge wurden auf 20’000 untersuchte Patienten 5 Fälle diagnostiziert. Unbehandelt entwickeln ungefähr die Hälfte aller Patienten Metastasen, die sich meist zuerst in der Leber manifestieren und oft innerhalb weniger Monate zum Tode führen. Oft werden Aderhautmelanome zufällig bei der augenärztlichen Routineuntersuchung entdeckt.

Akkommodation (Fokussieren des Auges)

Sie führt dazu, dass ein Objekt in einer beliebigen Entfernung scharf auf der Netzhautebene abgebildet wird. Die Fähigkeit zur Nahakkommodation geht mit zunehmendem Lebensalter allmählich verloren. Dieser Zustand beginnt mit ca. 45 Jahren und wird Altersweitsichtigkeit (auch nur Alterssichtigkeit) oder Presbyopie genannt.

Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Die altersbedingte Makuladegeneration (kurz AMD) ist eine Erkrankung der Netzhautmitte. AMD betrifft 20% der Menschen über dem 70. Lebensjahr und ist die häufigste Ursache einer schweren Sehbehinderung im Alter.

Findet sich zusätzlich im Amsler-Netz (www.Feuchte-AMD.ch) eine Verziehung der Gitterlinien, besteht der Verdacht auf eine feuchte AMD, die behandelt werden kann. Dann sollte kurzfristig (innerhalb Tagen bis weniger Wochen) vom Augenarzt der Augenhintergrund untersucht werden.

Alterssichtigkeit (Altersweitsichtigkeit oder Presbyopie)

Durch altersbedingten Elastizitätsverlust der Linse kann nicht mehr auf nahgelegene Gegenstände fokussiert werden. Als Abhilfe dient eine Lesebrille.

Amaurosis fugax (lateinisch flüchtige Blindheit)

bedeutet eine vorübergehende, meistens nur Sekunden oder Minuten dauernde ein- oder beidseitige Erblindung. Sie wird verursacht durch einen Verschluss der augenversorgenden Gehirnarterien (kurzzeitige Durchblutungsstörung im Gehirn). Die Amaurosis fugax gilt als Vorbote eines Schlaganfalls und muss dringend vom Arzt abgeklärt werden.

Amblyopie

(siehe Schwachsichtigkeit / Sehschwäche)

AMD

(siehe Altersbedingte Makuladegeneration)

Amsler-Gitter-Test

Mit diesem Test kann der Patient selber eine Makuladegeneration erkennen.
(www.Feuchte-AMD.ch)

Anamnese

Im Rahmen der Anamnese wird die Vorgeschichte eines Patienten in Bezug auf seine aktuellen Beschwerden erhoben.

Anästhesie

Dank der Anästhesie können die Schmerzen bei einer Operation ausgeschaltet werden. Bei Augenoperationen geschieht dies meist durch einfache Tropfanästhesie mit Tetracain-Augentropfen.

Anatomie des Auges

Bei der Untersuchung des Auges wird unterteilt zwischen den vorderen Augenabschnitten (Lider, Tränenapparat mit Tränendrüsen und Tränenwegen, Bindehaut, Lederhaut, Hornhaut, Regenbogenhaut, Augenlinse) und den hinteren Augenabschnitten (Glaskörper, Netzhaut, Aderhaut und Sehnerv), sowie den übrigen Strukturen der Augenhöhle und den äusseren Augenmuskeln, welche die Augen bewegen.

Aphakie

Unter Aphakie versteht man die Linsenlosigkeit eines Auges. Sie entsteht durch eine operative Entfernung der natürlichen Linse oder durch eine Augenverletzung. Die Aphakie sieht man heute nur noch selten, da man nach der Entfernung der natürlichen Linse meist eine Kunstlinse implantiert – diesen Zustand nennt man dann Pseudophakie.

Arcus senilis

Als Arcus senilis (auch lipoides, Greisenbogen oder Gerontoxon) wird ein durch Lipideinlagerung bedingter schmaler, vom Hornhautrand abgesetzter Trübungsring der Hornhaut des Auges bezeichnet.

Arteriitis temporalis

Die Arteriitis temporalis, auch Riesenzellarteriitis genannt, ist eine Gefäßentzündung, die vor allem bei älteren Menschen die Schläfenarterien (Temporalarterien) befällt. Unbehandelt besteht ein Risiko von 20 Prozent zu erblinden, da die Entzündung der Arterien zu einer ungenügenden Durchblutung des Sehnervkopfs führt. Bei rascher Kortisontherapie ist die Prognose oft gut.

Artisan Linse

Kunststofflinse, die zusätzlich zur natürlichen Linse in die Augenkammer eingesetzt wird zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten (Kurz-, Weitsichtigkeit) sowie Linsenlosigkeit.

Asphärische Linse

Sie ermöglichen besseres Kontrastsehen im Vergleich zu herkömmlichen sphärischen Intraokularlinsen.

Astigmatismus

(siehe Hornhautverkrümmung)

Augenfremdkörper

Fremdkörper im Auge sind alle Objekte, die nicht zu den natürlichen Strukturen gehören. Abhängig von Art und Grösse können sie das Auge verletzen und Entzündungen hervorrufen.

Augenheilkunde

Die Augenheilkunde (Ophthalmologie, von griechisch ophthalmos = Auge) ist die Lehre von den Erkrankungen und Funktionsstörungen des Sehorgans und des Sehsinnes und deren medizinischer Behandlung. Mit der Augenchirurgie (Ophthalmochirurgie) und zählt die Augenheilkunde zu den chirurgischen Disziplinen. Die Operation der Katarakt (des Grauen Stars) ist weltweit die am häufigsten durchgeführte Operation in der Medizin.

Augendruck / Augeninnendruck

Als Augeninnendruck (Synonym: intraokularer Druck, Tensio) bezeichnet man den physikalischen Druck, der auf der Augeninnenwand lastet. Er hält die stabile Kugelform des Augapfels aufrecht. Die Regulierung erfolgt durch die Prodkuktion und den Abluss des Kammerwassers. Der normale Augendruck liegt etwa zwischen 10 und 20 mmHg. Die Messung des Augeninnendruckes gilt allgemein als wichtige Vorsorgemassnahme. Die Kosten hierfür werden von den Krankenkassen übernommen.

Ein erhöhter Augendruck entsteht, wenn weniger Kammerwasser abfliesst als produziert wird. Ein dauerhafter Anstieg über 21 mm Hg wird in der Regel nicht vertragen und kann zu einer Schädigung des Sehnervs, zum Glaukom (Grüner Star), führen. Es kann aber ein Glaukom auch ohne intraokularen Druckanstieg auftreten (Normaldruckglaukom). Ein erhöhter Augendruck stellt zwar ein wichtiges, aber nicht das einzige Leitsymptom für ein Glaukom dar. Würde ausschliesslich eine Druckerhöhung als Diagnosekriterium herangezogen, würde die Hälfte der Glaukome übersehen werden. Deshalb wird allgemein eine ärztliche Vorsorgeuntersuchung ab dem 40. Lebensjahr empfohlen. Weiterführend siehe auch unter „Grüner Star“.

Augenhöhle (Orbita)

Als Orbita (von lat. orbis = Kreis) bezeichnet man die knöcherne Augenhöhle, eine tiefe Grube am Schädel, in der das Auge und seine Anhangsorgane liegen. Beim Menschen ist die Grube etwa 4 bis 5 cm tief.

Augenlidentzündung (Blepharitis)

Die Entzündung der Augenlider tritt als Folge allgemeiner Hauterkrankungen, aber auch am/im Lid selbst entstehen, wie z.B. Lidrand-Entzündung, Gerstenkorn (Hordeolum) und Hagelkorn (Chalazion). Ursache hierfür ist meist eine Verstopfung der Talgdrüsenausführungsgänge.

Augenlinse

Die Linse des Auges ist ein kristallklarer elastischer Körper, der das durch die Pupille eintretende Licht an der Hinterseite des Auges so bündelt, dass auf der Netzhaut ein scharfes Bild entsteht. Mit dem Alter wird die Linse trübe. Die Linsentrübung wird Grauer Star oder Katarakt genannt.

Augenmuskellähmungen: Abduzens-, Trochlearis-, Okulomotoriusparese

Als Abduzensparese wird eine Schädigung des VI. Hirnnervs bezeichnet. Dies führt zu einer Lähmung des vom Nervus abducens versorgten Augenmuskels, der den Augapfel nach außen dreht. Entsprechend gibt es Schädigungen des IV. (N. trochlearis) und des III. Hirnnervs (N. oculomotorius) mit entsprechenden Lähmungen ihrer innervierten Augenmuskeln. Daraus resultiert eine Schielstellung der Augen.

Augennotfall

Wichtige Ereignisse sind Gefässverschlüsse, Netzhautlöcher und Netzhautablösungen, Bindehaut-, Hornhaut- und Perforationsverletzungen, akuter Glaukomanfall (plötzlich aufgetretener stark erhöhter Augeninnendruck) und akute Augenentzündungen jeglicher Art. Eine rasche ärztliche Beurteilung ist angezeigt bei starken Schmerzen, Fremdkörpergefühl, plötzlichen Gesichtsfeldausfälle und Sehverlust. Ungewöhnliche Sehphänomene wie Blitze, dunkle Schatten, „fliegende Mücken“, „Russregen“, Flimmern, Schleier oder Vorhang und Doppelbilder.

Avastin (Wirkstoff Bevacizumab)

Medikament für die Behandlung von AMD

Basedowsche Krankheit / Morbus Basedow

Schilddrüsenüberfunktion mit Augenbeteiligung

Bevacizumab (Handelsname Avastin)

Medikament für die Behandlung von AMD

Belp

In Belp haben wir 2012 die Augenarztpraxis Bahnhof Belp gegründet. Sie bildet zusammen mit dem AugenCentrum Zytglogge und der Klinik am Casinoplatz eine Einheit.

Bindehaut

Die Bindehaut (lat. conjunctiva) kleidet die Lider von innen aus und schmiegt sich als eine Schleimhaut an den Augapfel. Die Bindehaut dichtet also das Auge gegen aussen ab. Das durchsichtige Gewebe produziert eine schleimige Flüssigkeit, welche gemeinsam mit den Tränen das Auge feucht hält. Als Schutzwall des Auges reagiert die Bindehaut auf schädliche Einwirkungen sofort mit einer Entzündung. Dabei treten feinste Blutgefässe hervor und bewirken die typischen roten Augen.

Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

Sie kann verschiedene Ursachen haben wie allgemeine Reizung durch Fremdkörper, Reiben, Allergien, Infektionen (viral oder bakteriell). Symptome einer Konjunktivitis sind eine verstärkte Durchblutung und damit Rötung der Bindehaut, eine Bindehautschwellung, eine Verengung der Lidspalte, vermehrter Tränenfluss, Lichtscheu, Zusammenkneifen der Augenlider, Juckreiz, Fremdkörpergefühl, Brennen und teilweise starke Schmerzen.

Binokularsehen

beidäugiges Sehen.

Blaufilterlinse

Gelbe Kunstlinse, die das Auge nach der Kataraktoperation vor den schädlichen blauen Anteilen des Lichts schützt.

Blepharitis

(siehe Augenlidentzündung)

Blepharochalasis (Schlupflider, Erschlaffung der Lidhaut)

Die Behandlung (auch Lidstrafffung, Lidplastik oder Blepharoplastik genannt) ist eine normalerweise komplikationslose ambulante Operation. Die Wunde wird mit einem feinen Faden verschlossen und mit einem Pflaster abgedeckt.

Blinder Fleck

Als Blinder Fleck wird die Stelle des menschlichen Gesichtsfeldes bezeichnet, wo der Sehnerv das Auge. Da sich an dieser Stelle keine Sehzellen befinden, ist der Mensch für diese Gesichtsfeldregion blind. Normalerweise wird die Lücke im Gesichtsfeld nicht wahrgenommen.

Chalazion (Hagelkorn)

Chronische Entzündung der Meibom-Drüsen handelt. Knapp unterhalb der Lidkante kann dabei eine traubenkern- bis haselnussgroße, schmerzlose und nicht verschiebliche Auftreibung getastet werden.

Conjunctivitis

(siehe Bindehautentzündung)

Cornea

(siehe Hornhaut)

Crosslinking (CXL, UV-Cross Linking)

Das Crosslinking ist eine Behandlungsmethode, welche das Fortschreiten des Keratokonus zu stoppen vermag.

Diabetes

Stoffwechselkrankheit, die zur Überzuckerung des Blutes führt.

Diabetische Netzhauterkankung (Retinopathie)

Es ist eine durch die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) hervorgerufene Erkrankung der Netzhaut. Die Schädigung kleiner Blutgefäße verursacht eine Netzhautschwellung (Makulaödem) und somit eine Minderung der Sehschärfe und kann im Verlauf zur Erblindung führen. Bei optimaler Kontrolle und Behandlung mit Lucentis und Laser ist eine Erblindung eher selten.

Diodenlaser

Hitzelaser

Dioptrien (dpt)

Dies ist das Mass zur Beschreibung der Brechkraft des Auges. Negative (oder minus-) Werte zeigen eine Kurzsichtigkeit, positive (oder plus-) Werte eine Weitsichtigkeit an.

dpt

(siehe Dioptrien)